Es ist an der Zeit, sich gemein­sam gegen häus­li­che Gewalt zu erhe­ben und Ver­än­de­run­gen ein­zu­for­dern. Wenn es in unse­rer Nach­bar­schaft kracht und pol­tert, wenn Part­ne­rin­nen geschrien, beschimpft oder gar geschla­gen wer­den, dür­fen wir nicht län­ger weg­se­hen. Die Initia­ti­ve WirAL­LE nimmt das nicht als Pri­vat­sa­che hin, son­dern als ein drän­gen­des gesell­schaft­li­ches Pro­blem.

In Deutsch­land erlebt alle vier Minu­ten eine Frau kör­per­li­che, psy­chi­sche oder sexua­li­sier­te Gewalt durch ihren (Ex-)Partner. Jeden Tag ver­sucht ein Mann, sei­ne (Ex-)Partnerin zu töten – und dies ist nur die Spit­ze des Eis­bergs. Medi­en­be­rich­te ver­schlei­ern oft die Rea­li­tät mit Kli­schees wie “Fami­li­en­tra­gö­die” oder “Eifer­suchts­dra­ma”. Gewalt gegen Frau­en erstreckt sich nach­weis­lich durch alle sozia­len Schich­ten, und die Betrof­fe­nen wer­den von Gesell­schaft und Insti­tu­tio­nen stig­ma­ti­siert.

Es ist an der Zeit für ein gesell­schaft­li­ches Umden­ken, weg vom Ver­ständ­nis für den Täter, hin zu Soli­da­ri­tät mit den Betrof­fe­nen und gesell­schaft­li­cher Ver­ur­tei­lung der Täter. Die Inti­tia­ti­ve WirAL­LE ruft zu einem gleich­be­rech­tig­ten und part­ner­schaft­li­chen Mit­ein­an­der auf, um die­se Miss­stän­de zu been­den.

Die For­de­run­gen der Initia­ti­ve im Über­blick:

1. Ein gesell­schaft­li­ches Umden­ken: Weg vom Ver­ständ­nis für den Täter, hin zu Soli­da­ri­tät mit den Betrof­fe­nen.
2. Garan­tie von Rechts­si­cher­heit und Zugang zu Schutz, Hil­fe und Bera­tung für alle von geschlechts­be­zo­ge­ner Gewalt Betrof­fe­nen.
3. Kon­se­quen­te Ver­fol­gung häus­li­cher Gewalt durch Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den, inklu­si­ve obli­ga­to­ri­scher Täter­pro­gram­me.
4. Auf­klä­rung und Fort­bil­dung aller Insti­tu­tio­nen im Sin­ne des Betrof­fe­nen­schut­zes.
5. Berück­sich­ti­gung von Gewalt in Fami­li­en­ge­rich­ten bei Umgangs- und Sor­ge­rechts­ver­fah­ren.
6. Voll­um­fäng­li­che finan­zi­el­le Mit­tel­be­reit­stel­lung für die Umset­zung der Istan­bul-Kon­ven­ti­on.
7. Öffent­li­che Kam­pa­gnen zur Erhö­hung des Bewusst­seins für häus­li­che Gewalt und Abbau von Mythen und Vor­ur­tei­len.
8. Früh­zei­ti­ge Auf­klä­rung und Kon­flikt­schu­lung in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen sowie För­de­rung von Gleich­stel­lungs­maß­nah­men.
9. Medi­en­ap­pell zur ver­stärk­ten Bericht­erstat­tung über Gewalt gegen Frau­en als gesell­schaft­li­ches Sicher­heits­pro­blem.

Die Initia­ti­ve setzt sich ent­schlos­sen für eine Gesell­schaft ohne Gewalt gegen Frau­en ein. Sei­en Sie dabei! Unter­zeich­nen Sie das Mani­fest und set­zen Sie ein star­kes Zei­chen gegen geschlechts­be­zo­ge­ne Gewalt.

www.WirALLE.org