Femi­zid, die vor­sätz­li­che Tötung von Frau­en auf­grund ihres Geschlechts, ist die extrems­te Form geschlechts­spe­zi­fi­scher Gewalt. Trotz die­ser alar­mie­ren­den Rea­li­tät wer­den in der EU kei­ne sys­te­ma­ti­schen Daten zu Femi­ziden erfasst. Es feh­len län­der­über­grei­fen­de Maß­nah­men und kla­re Defi­ni­tio­nen, um die­se Ver­bre­chen wirk­sam zu ver­hin­dern.

Laut dem Pro­jekt FEM-UnitED zeigt sich, dass beruf­li­che und sozia­le Fak­to­ren kaum eine Rol­le bei den Tätern spie­len. Vie­le Täter arbei­ten in qua­li­fi­zier­ten Beru­fen oder Füh­rungs­po­si­tio­nen. Das Pro­jekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusam­men­ar­beit von Insti­tu­tio­nen zu ver­bes­sern und effek­ti­ve Prä­ven­ti­onsmaß­nah­men zu ent­wi­ckeln. Es geht dar­um, eine fun­dier­te Basis zu schaf­fen, um Femi­zide zu ver­hin­dern und die Öffent­lich­keit stär­ker zu sen­si­bi­li­sie­ren.

Trotz bestehen­der Schutz­ge­set­ze und Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te in Deutsch­land, wie dem Gewaltschutz­ge­setz oder dem Hil­fe­te­le­fon, rei­chen die­se nicht aus. Plät­ze in Frau­en­häu­sern und Täter­pro­gram­me sind begrenzt, und Femi­zide wer­den oft nicht als Mord ein­ge­stuft, was zu gerin­ge­ren Stra­fen führt.

Es braucht euro­pa­weit eine ein­heit­li­che Defi­ni­ti­on von Femi­zid und eine sys­te­ma­ti­sche Daten­er­fas­sung. Nur so kön­nen wir die­se Gewalt sicht­bar machen und bekämp­fen. Gemein­sam kön­nen wir dar­an arbei­ten, dass Femi­zide end­lich als das struk­tu­rel­le Pro­blem erkannt wer­den, das sie sind. Unter­stüt­zen Sie den Kampf gegen geschlechts­spe­zi­fi­sche Gewalt – jede Stim­me zählt!

Hier geht’s zur Stu­die: → https://www.ifes.fau.de/files/2022/12/FEM-UnitED_country-report_Version-in-Deutsch_DE_IfeS_final.pdf