Das Buch „Alle drei Tage“ von Laura Backes und Margherita Bettoni thematisiert ein schockierendes und oft verdrängtes Problem: In Deutschland wird im Schnitt alle drei Tage eine Frau von ihrem (Ex-)Partner ermordet. Diese Taten werden häufig als „Familiendramen“ abgetan, doch die Autorinnen machen klar, dass es sich dabei um systematische Femizide handelt – Morde an Frauen, weil sie Frauen sind. Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Problem, sondern Ausdruck tief verwurzelter patriarchaler Macht- und Gewaltstrukturen.
In ihrem Buch zeigen Backes und Bettoni eindringlich auf, dass jährlich weit über 100 Frauen in Deutschland ermordet werden – und dies nicht nur von Partnern oder Ex-Partnern, sondern auch von ihnen fremden Tätern. Diese Morde werden oft nicht als Femizide erkannt, sondern bagatellisiert. Die Autorinnen haben mit Überlebenden, Expert*innen und Fachleuten gesprochen, um die Motive der Täter zu beleuchten. Viele der Täter sehen Frauen als ihren Besitz an, ähnlich wie ein Haus oder ein Auto, und sind von der Vorstellung getrieben, dass ihnen die Kontrolle über das Leben der Frau zusteht.
Femizide betreffen Frauen in allen Altersgruppen, aus allen Bildungs- und Gesellschaftsschichten sowie in allen Kulturen und Beziehungsformen. Die Analyse der Autorinnen zeigt, dass diese Gewalt uns alle angeht und als gesamtgesellschaftliches Problem erkannt werden muss. Um Femizide langfristig zu verhindern, fordern sie ein radikales gesellschaftliches Umdenken.
Das Buch „Alle drei Tage“ ist nicht nur ein aufrüttelnder Appell, das Thema Femizid ernst zu nehmen, sondern auch eine klare Aufforderung zum Handeln. Es verdeutlicht, dass wir nicht länger wegsehen dürfen – jeder Einzelne, die Gesellschaft und die Politik sind gefragt.
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Pressestimmen
»Gewalt gegen Frauen und Femizide sind strukturell und können uns somit alle treffen. Das zeigt das Buch auf sehr eindrucksvolle Weise.« ― Deutschlandfunk “Andruck”
»Ein Weckruf zur rechten Zeit.« ― SWR2 lesenswert Kritik
»Rund 200 Seiten keine leichte Kost und gerade deshalb wichtig, sie zu lesen.« ― NDR Kultur “Journal”
»Das Buch sollte Pflichtlektüre für Innenminister sein.« ― der Freitag