In der Welt der Kriminal- und Gewaltprävention gibt es einen Akteur, der mit einem einzigartigen Konzept für Aufmerksamkeit sorgt: der Verein “Gefangene helfen Jugendlichen” (GhJ). Gegründet von Volkert Ruhe, verfolgt GhJ einen Ansatz, der auf den ersten Blick überraschen mag, sich aber als äußerst effektiv erweist.
Das Besondere an GhJ? Der Verein setzt auf die Erfahrungen und Geschichten von ehemaligen Häftlingen und aktuell inhaftierten Straftätern, um Jugendliche zu erreichen und ihnen die Konsequenzen kriminellen Verhaltens aufzuzeigen. Diese Form der “Präventionsarbeit auf Augenhöhe” ermöglicht es, Jugendliche auf eine Art anzusprechen, die klassische Präventionsprogramme oft nicht erreichen.
Die Stärke des Projekts liegt in seiner Authentizität. Die (ehemaligen) Strafgefangenen fungieren als Präventionsbotschafter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen mit den Jugendlichen. Sie sprechen offen über die Folgen ihrer Taten, sowohl für sich selbst als auch für die Betroffenen und deren Angehörige. Diese direkten Einblicke in die Realität des Strafvollzugs und die langfristigen Auswirkungen krimineller Handlungen haben eine starke abschreckende Wirkung.
Die Wirksamkeit dieses Modells wurde in einem Gespräch zwischen Volkert Ruhe und Wiebke Wiedeck deutlich. Ruhe betonte dabei die einzigartige Fähigkeit des Projekts, Jugendliche zu erreichen und nachhaltig zu beeinflussen.
GhJ zeigt eindrucksvoll, wie innovative Ansätze in der Präventionsarbeit aussehen können. Durch die Einbindung von Menschen, die selbst Erfahrungen mit dem Justizsystem gemacht haben, schafft der Verein eine Brücke zwischen verschiedenen Lebenswelten und leistet einen wichtigen Beitrag zur Kriminalprävention bei Jugendlichen.
Dieses Projekt ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Veränderung möglich ist — sowohl für die Jugendlichen, die vor einer möglichen kriminellen Laufbahn bewahrt werden, als auch für die (ehemaligen) Straftäter, die durch ihr Engagement eine neue Perspektive im Leben finden.