In Lon­don sorg­ten lebens­gro­ße Baby-Pup­pen in Tra­ge­tü­chern, die an berühm­ten Sta­tu­en ange­bracht wur­den, kürz­lich für Auf­se­hen. Akti­vis­ten der neu­en Kam­pa­gnen­grup­pe Dad Shift rie­fen damit die bri­ti­sche Regie­rung auf, die aktu­el­le Rege­lung zur Väter­zeit dras­tisch zu ver­bes­sern.

Mit die­ser Akti­on for­der­ten die Akti­vis­ten mehr Auf­merk­sam­keit für die Bedeu­tung der Bin­dung zwi­schen Vätern und ihren Neu­ge­bo­re­nen. Sta­tis­ti­ken zei­gen, dass das Ver­ei­nig­te König­reich in Sachen Väter­zeit im euro­päi­schen Ver­gleich das Schluss­licht bil­det. Väter haben nur zwei Wochen Anspruch auf bezahl­te Eltern­zeit, und das bei einer mage­ren Bezah­lung von ledig­lich 184,03 £ pro Woche. Kein Wun­der also, dass ein Drit­tel der bri­ti­schen Väter direkt nach der Geburt ihres Kin­des gar kei­ne Eltern­zeit in Anspruch nimmt. Fami­li­en, bei denen der Vater sei­ne Eltern­zeit wahr­nimmt, kämp­fen oft mit finan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten.

Das Ziel der Kam­pa­gne? Eine gerech­te­re Rege­lung, die allen Eltern – unab­hän­gig von ihrem Ein­kom­men – ermög­licht, sich aus­rei­chend Zeit für die Fami­lie zu neh­men. Der Brief an den Pre­mier­mi­nis­ter for­dert mehr Wochen für die Väter­zeit und betont, dass län­ge­re Eltern­zei­ten nicht nur Fami­li­en unter­stüt­zen, son­dern auch die Wirt­schaft stär­ken kön­nen. Län­der mit sechs oder mehr Wochen Väter­zeit wei­sen bei­spiels­wei­se eine gerin­ge­re Lohn­lü­cke zwi­schen den Geschlech­tern auf und för­dern eine höhe­re Erwerbs­be­tei­li­gung.

Inter­es­san­ter­wei­se ergab eine aktu­el­le Umfra­ge, dass 90 % der Väter den Wunsch haben, akti­ver am Leben ihrer Kin­der teil­zu­neh­men. Eine Reform der Eltern­zeit könn­te also ein wich­ti­ger Schritt in Rich­tung Gleich­stel­lung sein.

Die Kam­pa­gne zeig­te auf ein­drucks­vol­le Wei­se, dass auch Väter und Co-Eltern eine ent­schei­den­de Rol­le im Leben ihrer Kin­der spie­len. Denn Eltern­zeit ist nicht nur gut für die Müt­ter, son­dern auch für die Väter, Kin­der und die gesam­te Gesell­schaft.

Wie sieht es in Deutsch­land aus? Auch hier besteht Hand­lungs­be­darf. Der Fokus soll­te stär­ker auf fami­li­en­freund­li­chen Rege­lun­gen lie­gen, die es Vätern ermög­li­chen, ohne finan­zi­el­le Ein­bu­ßen Zeit mit ihren Neu­ge­bo­re­nen zu ver­brin­gen. Las­sen Sie uns gemein­sam für mehr Gleich­be­rech­ti­gung ein­tre­ten – für eine Zukunft, in der Väter genau­so selbst­ver­ständ­lich wie Müt­ter an den ers­ten Lebens­wo­chen ihrer Kin­der teil­ha­ben kön­nen.

Haben Sie Fra­gen oder Anre­gun­gen? Schrei­ben Sie uns, wir freu­en uns auf den Aus­tausch!