Der Beitrag der „taz“ zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25.11.2022 von Frau Asha Hedayati bringt es auf den Punkt:
“Immer noch gilt Partnerschaftsgewalt als Tabuthema. Als ginge es uns nichts an, wenn jede dritte Frau mindestens einmal im Leben von sexualisierter und/oder körperlicher Gewalt betroffen ist und wir mit Sicherheit alle im Bekannten- und Freundeskreis sowohl Betroffene als auch Täter haben.
Frauenhäuser können nicht die einzige Lösung des Problems sein. Als Gesellschaft dürfen wir nicht erst helfen, wenn die Gewalt bereits ausgeübt wurde, wir müssen überlegen, was wir tun können, damit Männer Frauen gegenüber gar nicht erst gewalttätig werden.
Wir müssen uns fragen, inwieweit die bestehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen Abhängigkeiten von Frauen fördern und es ihnen schwer machen, sich zu schützen.
Wir müssen eine Sprache für die männliche Gewalt finden, die im letzten Jahr dazu geführt hat, dass erstmalig mehr Frauen als Männer in Deutschland getötet wurden, zwei Drittel davon im häuslichen Kontext. Härtere Strafen bringen uns nicht weiter: Das Zauberwort heißt Prävention. Und zwar Prävention, die das System und unser Denken verändert.”